AML Beauftragter

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Eine neue EBA-Leitlinie
In einigen wirtschaftlichen Bereichen brauchen Betriebe verpflichtend einen AML- oder Geldwäsche-Beauftragten. AML steht für Anti Money Laundering, also Anti-Geldwäsche, und umfasst damit alle Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat am 2. August 2021 einen Entwurf für eine neue Leitlinie zur Rolle der AML-Beauftragten (Compliance Officer) vorgelegt. Dieser Entwurf befasst sich erstmals auf EU-Ebene mit der Funktion und den Aufgaben des AML-Beauftragten.


Was ist Compliance in diesem Zusammenhang?
Compliance, wörtlich Einhaltung von Regeln oder Übereinstimmung, bedeutet in diesem Zusammenhang die Anwendung und Umsetzung von rechtlichen Vorgaben zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der EU.
Um Compliance zu erreichen macht es oft Sinn, einen Compliance-Officer zu ernennen, welcher die Einhaltung von Richtlinien, Gesetzen und Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche überprüft und durchsetzt.

 

Welche Aufgaben hat ein AML-Beauftragter?

  • Unterstützung bei der Erarbeitung, Implementierung und Wartung eines Anti-Geldwäsche-Programms im Unternehmen
  • Sicherstellen, dass geltende AML-Vorschriften eingehalten werden
  • Erstellung und laufende Aktualisierung einer Risikoanalyse auf Ebene des Unternehmens sowie auf Ebene der Kunden 
  • Führung und Pflege von Aufzeichnungen über Kunden, speziell Kunden mit hohem Risiko
  • Meldung verdächtiger Aktivitäten an die Behörden
  • Organisation und Durchführung von Inspektionen und Audits von Drittunternehmen
  • Berichte an das Management betreffend die internen AML-Compliance-Richtlinien und AML-Verfahren sowie durchgeführten Präventionsmaßnahmen
  • Implementierung und Durchführung von AML-Schulungen für Mitarbeiter 

Zudem muss ein AML-Beauftragter

  • Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erkennen
  • Kunden und Transaktionen überwachen
  • Verdächtige Transaktionen den Behörden melden
  • Dafür sorgen, dass ein Unternehmen nicht Geldwäsche begünstigt oder unwissentlich fördert

 

Auswahl eines AML-Beauftragten
Nach den neuen Leitlinien müssen Geldwäschebeauftragte folgende wesentliche Eigenschaften erfüllen:

  • Sie sollen die Befugnis besitzen, dem Leitungsorgan Maßnahmen vorzuschlagen
  • Sie müssen über ein ausreichendes Dienstalter verfügen
  • Der Geldwäschebeauftragte soll der Geschäftsleitung unmittelbar unterstellt sein
  • Funktionstrennung: Leitende Personen sollen grundsätzlich nicht auch die Rolle des Geldwäschebeauftragten übernehmen, gleichzeitig darf der Geldwäschebeauftragte keine Aufgaben wahrnehmen, die er zu überwachen hat.

Die Wahl eines AML-Beauftragten sollte sich also danach richten, welche Position der Mitarbeiter schon im Unternehmen hat, welche Qualifikationen er bereits mitbringt und wie lange er schon im Unternehmen tätig ist.


Zudem sollte ein AML-Beauftragter umfassende Kenntnis über die im Unternehmen anfallenden Aufgaben und Abläufe haben, um mögliche Gefahrenpunkte für Geldwäsche zu identifizieren und zu entsprechend zu handeln.

 



Ausbildung und Training
Ein Geldwäsche-Beauftragter braucht Zeit und Ressourcen, um seiner Aufgabe nachzukommen. Diese Position beinhaltet viel Verantwortung und lässt sich nicht einfach an andere Aufgaben „anhängen“. So sollte also eine Person mit dieser Position betraut werden, die keine anderen enorm komplexen oder zeitintensiven Aufgaben hat. Am besten ist wohl die Schaffung einer komplett eigenständigen Position.


Zudem ist vor Beginn der Tätigkeit als AML-Beauftragter, sowie auch laufend eine fundierte Ausbildung und eine Trainingsphase wichtig, um allen Verpflichtungen und Aufgaben nachkommen zu können.


Ein AML-Beauftragter muss über umfangreiches Wissen und Verständnis der AML Sorgfaltspflichten und deren Kontrollsystem verfügen. Außerdem ist Erfahrung im Finanzbereich, als Rechtsanwalt, Steuerberater oder sonst in einem Bereich in dem AML Sorgfaltspflichten angewendet werden müssen hilfreich, um diese Position ausfüllen zu können.


Neben Fachwissen über interne AML-Systeme und Kontrollen sollte der Geldwäsche-Beauftragte auch über Methoden der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung Bescheid wissen und Vortaten oder verdächtige Situationen erkennen können. Ebenfalls vonnöten ist die Fähigkeit um das Erkennen von potentiellen Risiken in Kunden und Geschäftspartnern, um mögliche Gefahrenquellen zu identifizieren und zu melden.

 



Interner oder externer Geldwäschebeauftragter
Nicht gesetzlich vorgegeben ist derzeit, ob der Geldwäschebeauftragte ein bereits vorhandener Mitarbeiter der Firma oder ein externer Dienstleister sein soll. Beides hat Vor- und Nachteile, ein externer Geldwäschebeauftragter hat den Vorteil, dass er unabhängig von der Geschäftsleitung ist, Interessenkonflikte können so besser vermieden werden. Ein interner Geldwäschebeauftragter hat den Vorteil, dass er sich mit den internen Abläufen und Maßnahmen besser auskennt und diese optimieren und überprüfen kann. und sich intensiver mit allen Belangen befassen kann. Aufgrund der im Entwurf vorliegenden künftigen Regelungen in der 6. AML-Richtlinie ist zudem zu erwarten, dass künftig nicht mehr alle Tätigkeiten des AML-Beauftragten ausgelagert werden dürfen (vor allem die Erstellung der Risikoanalyse sowie der internen Regelungen).
 

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